Meinen Hund mit Sauerkraut füttern – darf ich das?

Meinen Hund mit Sauerkraut füttern – darf ich das?

Vielleicht hast du schon mal gehört, dass Sauerkraut gut für Hunde sein kann. Vielleicht hast du es sogar selbst ausprobiert – oder überlegst, ob es deinem Vierbeiner helfen könnte, zum Beispiel bei einer Magenverstimmung oder wenn er etwas Ungenießbares gefressen hat. Doch was ist wirklich dran? Darf dein Hund Sauerkraut essen – und wenn ja, wie viel und in welcher Form?

In diesem Artikel erfährst du alles, was du über Sauerkraut im Napf deines Hundes wissen musst – die Vorteile, die Risiken und wie du es richtig fütterst.

Was ist Sauerkraut überhaupt?

Sauerkraut ist nichts anderes als fermentierter Weißkohl. Während der Fermentation entstehen Milchsäurebakterien, die für eine gesunde Darmflora sorgen können – nicht nur beim Menschen, sondern auch beim Hund. Wichtig ist: Sauerkraut ist nicht gleich Sauerkraut. Es gibt pasteurisiertes Sauerkraut (aus dem Supermarkt, meist aus dem Glas oder der Dose) und rohes, unpasteurisiertes Sauerkraut (zum Beispiel aus dem Bioladen oder selbst gemacht). Für deinen Hund eignet sich vor allem die rohe, milchsauer vergorene Variante – dazu später mehr.

Welche Vorteile hat Sauerkraut für Hunde?

1. Natürliche Unterstützung der Darmflora

Die Milchsäurebakterien im rohen Sauerkraut können deinem Hund helfen, eine gesunde Darmflora aufzubauen oder zu erhalten – ähnlich wie probiotische Präparate. Gerade nach einer Antibiotikatherapie oder bei Verdauungsproblemen kann Sauerkraut also unterstützend wirken.

2. Hilfsmittel bei verschluckten Fremdkörpern

Das klingt erstmal ungewöhnlich, aber tatsächlich wird Sauerkraut in der Tiermedizin manchmal eingesetzt, wenn Hunde kleinere, unverdauliche Gegenstände verschluckt haben – etwa ein Stück Plastik oder Spielzeug. Das Sauerkraut kann dabei helfen, den Fremdkörper „einzupacken“ und auf natürlichem Weg wieder auszuscheiden, ohne dass scharfe Kanten die Darmschleimhaut verletzen.

Wichtig: Das ersetzt keinen Tierarztbesuch! Wenn du vermutest, dass dein Hund etwas Gefährliches verschluckt hat, geh unbedingt zur Tierärztin oder zum Tierarzt. Sauerkraut darf nur nach Absprache zur Unterstützung gegeben werden.

3. Geringer Kaloriengehalt und viele Ballaststoffe

Sauerkraut enthält kaum Kalorien, dafür viele Ballaststoffe, die die Verdauung anregen können. Gerade bei übergewichtigen Hunden oder solchen mit träger Verdauung kann es daher hilfreich sein – natürlich in kleinen Mengen und nicht täglich.

Welche Risiken gibt es?

1. Blähungen und Durchfall

Nicht jeder Hund verträgt Sauerkraut gleich gut. Besonders wenn du es zum ersten Mal gibst, kann es zu Blähungen, Bauchgrummeln oder sogar Durchfall kommen. Fang also mit einer winzigen Menge an (zum Beispiel einem Teelöffel für kleine Hunde) und beobachte, wie dein Hund reagiert.

2. Falsche Zubereitung

Industriell hergestelltes Sauerkraut ist oft pasteurisiert und enthält Zusatzstoffe wie Zucker, Salz oder Gewürze (z. B. Kümmel, Lorbeer, Wacholder). Diese Stoffe sind für Hunde ungeeignet – sie können den Magen reizen oder sogar giftig wirken. Für deinen Hund solltest du ausschließlich ungewürztes, rohes Sauerkraut verwenden.

3. Nicht für jeden Hund geeignet

Hunde mit empfindlichem Magen, chronischen Darmerkrankungen oder bestimmten Vorerkrankungen (z. B. Bauchspeicheldrüsenprobleme) sollten kein Sauerkraut bekommen – zumindest nicht ohne Rücksprache mit einer Tierärztin oder einem Tierarzt. Auch bei Welpen oder sehr alten Hunden solltest du besonders vorsichtig sein.

Wie füttere ich Sauerkraut richtig?

Wenn du deinem Hund Sauerkraut geben möchtest, beachte bitte folgende Tipps:

  • Nur rohes, ungewürztes Sauerkraut füttern – am besten aus dem Bioladen oder selbst gemacht.
  • Ganz kleine Mengen: Für kleine Hunde reicht ein Teelöffel, für große Hunde ein Esslöffel. Weniger ist mehr!
  • Langsam anfüttern: Beobachte, ob dein Hund das Sauerkraut gut verträgt.
  • Nicht täglich füttern: Ein- bis zweimal pro Woche kann genügen – oder nur bei Bedarf.
  • Nie als Hauptnahrung verwenden, sondern immer als Ergänzung zur ausgewogenen Hundenahrung.

Fazit: Darf mein Hund Sauerkraut essen?

Ja – unter bestimmten Voraussetzungen. Sauerkraut kann deinem Hund tatsächlich gesundheitlich nutzen, insbesondere bei Verdauungsproblemen oder wenn er etwas Unverdauliches verschluckt hat. Aber: Es muss die richtige Sorte sein (roh, ungewürzt) und in der richtigen Menge gegeben werden. Und nicht jeder Hund verträgt Sauerkraut – also geh es langsam an und achte auf die Reaktion deines Vierbeiners.

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